Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht Stand: Dezember 2021

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Arbeitssicherheit / Mitarbeitergesundheit

Zwischen Pflicht und Kür

    GRI:
  • 403-9
  • 403
WeCare
  • Sustainable Development Goal 3: Good Health and Well-Being
  • Sustainable Development Goal 8: Decent Work and Economic Growth

Arbeitssicherheit und Mitarbeitergesundheit sind zwei wichtige Pfeiler unseres Unternehmens. Ja, es gibt Vorschriften dafür – wir müssen uns also damit beschäftigen. Aber wir wollen nicht nur Vorschriften befolgen, wir wollen es auch gut machen. Das bedeutet Arbeitssicherheit für uns im Detail:

ASA

Hinter diesen drei Buchstaben verbirgt sich der Arbeitssicherheitsausschuss. Darin sitzen interne Fachkräfte und Beauftragte, der Betriebsarzt und die – in unserem Fall externe – Fachkraft für Arbeitssicherheit. Extern deshalb, weil keiner unserer beiden Standorte derzeit so groß ist, dass es sich lohnen würde, eigene Mitarbeiter:innen entsprechend schulen zu lassen, zumal sich die Vorschriften auch noch stetig ändern: Der Aufwand, auf dem Laufenden zu bleiben, wäre viel zu hoch. In der Regel gibt es in Diepholz und Gronau jeweils vier ASA-Sitzungen pro Jahr; in Gronau waren es im vergangenen Jahr pandemiebedingt nur drei. In den Sitzungen wird zum Beispiel besprochen, was sich gesetzlich geändert hat, was seit dem letzten Treffen aufgefallen ist und was wir besser machen können.

Beauftragte

In unseren vier Einzelgesellschaften gibt es eine Vielzahl an Beauftragten, die sich im Dienste der Sicherheit um bestimmte Teilbereiche kümmern: Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsärzt:innen, Sicherheitsbeauftragte, Ersthelfer:innen, Brandschutzhelfer:innen, Beauftragte:r für Leitern und Tritte, Beauftragte:r für Regalprüfung, Elektrofachkraft, Verantwortliche:r für Food Defense und viele mehr.

Doch egal welche Aufgabe sie haben, sie alle achten im Alltag auf mögliche Sicherheitsrisiken und sorgen für schnelle Abhilfe. Größere Auffälligkeiten werden vom Arbeitssicherheitsausschuss (ASA) gelöst.

Ersthelfer:innen

Je nach Art und Größe eines Unternehmens müssen bis zu 10 Prozent der Mitarbeitenden ausgebildete Ersthelfer:innen sein. Für diese freiwillige Zusatzaufgabe muss ein entsprechender Kurs absolviert und alle zwei Jahre aufgefrischt werden. Es gilt also, Mitarbeiter:innen zu motivieren, sich aus freien Stücken zu engagieren. In Diepholz lag die Ersthelferquote 2021 bei 16 Prozent, in Gronau sogar bei stolzen 29 Prozent. Erfreuliche Zahlen.

Brandschutzhelfer:innen

Ein Minimum von 5 Prozent der Mitarbeitenden eines Unternehmens muss als Brandschutzhelfer:in ausgebildet werden, doch zwingen kann man niemanden, denn diese Funktion setzt – wie bei den Ersthelfer:innen – ein freiwilliges Engagement voraus. Reichte es vor 2013, dass sich die Freiwilligen lehrreiche Filme ansahen, sind die Inhalte jetzt deutlich anspruchsvoller: Neben einem theoretischen Teil müssen die Brandschutzhelfer:innen auch aktiv auf verschiedene Weise Feuer löschen und üben, wie man das Gebäude richtig räumt. Umso schöner ist es, dass sich 2021 in Gronau 17 Prozent und in Diepholz 10 Prozent der Mitarbeiter:innen für dieses Amt begeistern konnten. Neben den obligatorischen Evakuierungsübungen gibt es am Standort Diepholz zusätzlich jedes Jahr eine Brandschutzübung.

Gefahrstoffe

Klingen gefährlicher, als sie bei uns sind. Insgesamt haben wir sehr wenige Gefahrstoffe im Unternehmen. Die gefährlichsten sind eigens für die Lebensmittelproduktion zugelassene Schmierstoffe für die Maschinen. Ansonsten handelt es sich eher um Druckertoner und Reinigungsmittel. Trotzdem ist alles selbstverständlich ordnungsgemäß in entsprechenden Schränken untergebracht. Unsere Mitarbeiter:innen schulen wir jährlich im Umgang mit diesen Stoffen.

Auf die Ohren

Wo Maschinen laufen, gibt es auch Geräusche. Im Produktionsbereich in Diepholz rangiert die durchschnittliche Lärmbelastung zwischen 75 und 85 Dezibel. Deshalb empfehlen wir unseren Mitarbeiter:innen dringend, Lärmschutz zu tragen. Drei Arbeitsbereiche sind außerdem gehörschutzpflichtig, da sie über 85 Dezibel liegen. Für den Gehörschutz stellen wir nicht nur gewöhnliche Ohrstöpsel in verschiedenen Varianten oder Hörschutzkapseln („Micky Mäuse“) zur Verfügung. Wir bieten auch Mitarbeiter:innen, die dauerhaft Gehörschutz brauchen, kostenlos Otoplastiken (also individuell angepassten Gehörschutz) an – für mehr Tragekomfort und noch besseren Schutz. Diese Maßanfertigungen werden jährlich fachgerecht überprüft.

In Gronau haben wir ein „Rösterpult“ eingerichtet. Denn die Röstmeister müssen konzentriert an Bildschirmarbeitsplätzen arbeiten, um den Verlauf der Röstung zu beobachten. Dafür gibt es jetzt innerhalb der Produktion einen Raum, in dem sie dies vom Lärm abgeschirmt tun können.

Gut angezogen

Wir stellen unseren Mitarbeiter:innen in Produktion und Lager Arbeitskleidung zur Verfügung. Je nach Beschäftigungsbereich bestehen hier Unterschiede: In unbeheizten Lagerbereichen gibt es Thermojacken, in wärmeren Gefilden erfreuen sich T-Shirts großer Beliebtheit. Ein Wäscheservice durch eine externe Fachfirma ist inklusive. Und auch Sicherheitsschuhe stellen wir zur Verfügung: Mitarbeiter:innen können jährlich ein neues Paar bekommen.

Staub

In Gronau fällt Staub nur beim Reinigen des Rohkaffees an. Deshalb ist dort eine Absauganlage installiert. In Diepholz staubt es durchaus mehr, und das ganz offen. Zum Beispiel in der vom großen Lager räumlich abgetrennten Mischerei. Damit es hier nicht zu Atemwegsbelastungen oder gar zu Verpuffungen kommt, wurde in der Vergangenheit schon in eine neue Belüftung investiert. Auch die Absauganlage unserer ersten Produktionshalle wurde Ende 2019 erneuert, um Staubemissionen noch besser zu vermindern. Zudem tragen unsere Mitarbeiter:innen in Bereichen, wo viel Staub anfällt, grundsätzlich Staubschutzmasken.

Begehungen & Gefährdungsbeurteilungen

Alle Arbeitsplätze werden regelmäßig begutachtet, und zwar im Rahmen sogenannter Begehungen. Ob ein Arbeitsplatz einer Optimierung bedarf, kann am besten direkt im normalen Betrieb bewertet werden. Darüber hinaus gibt es für jeden Arbeitsplatz eine Gefährdungsbeurteilung, die regelmäßig überprüft und aktualisiert wird. Diese dient dazu, alle relevanten potenziellen Gefahren zu ermitteln, denen Mitarbeiter:innen bei der Ausführung ihrer Tätigkeiten ausgesetzt sind. Daraus leiten sich dann auch entsprechende Schutz- und Optimierungsmaßnahmen ab.

Schulungen & Check-ups

Wenn Mitarbeiter:innen in puncto Arbeitssicherheit nicht entsprechend geschult sind, können noch so viele Maßnahmen ergriffen werden – sie fruchten alle nicht. Daher führen wir jährlich Schulungen zum Thema Arbeitssicherheit durch, die auf den jeweiligen Tätigkeitsbereich abgestimmt sind. Auch Leiharbeitnehmer:innen erhalten bei Arbeitsaufnahme eine entsprechende Schulung und natürlich die nötige Schutzausrüstung.

Darüber hinaus bieten wir regelmäßige auf den Arbeitsplatz abgestimmte medizinische Check-ups an: Mitarbeiter:innen, die viel am Computer sitzen, können zum Beispiel ihre Augen untersuchen lassen. Bei Bedarf wird zudem eine Bildschirmarbeitsplatzbrille gestellt. Für Kolleg:innen, die an staubbelasteten Arbeitsplätzen arbeiten, werden Lungenfunktionstests angeboten.

Infektionsschutz

Der Berichtszeitraum wurde ganz wesentlich durch ein Thema geprägt: die Coronapandemie. Und auch wenn es in Sachen Personalhygiene bei Lebensbaum ohnehin für alle Mitarbeiter:innen verbindliche Vorgaben gibt, machte die Pandemie im Betriebsablauf die Umsetzung weiterer Maßnahmen zum Infektionsschutz erforderlich. Dafür wurde eigens ein interdisziplinäres Krisenteam zusammengestellt, das die Lage bis heute fortlaufend bewertet und bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einleitet. So wurden in den Büros und der Produktion Trennwände zwischen Arbeitsplätzen aufgestellt, Masken und Tests zur Verfügung gestellt, Raumbelegungspläne entwickelt, Impfangebote gemacht und mobiles Arbeiten ermöglicht.

Unfälle & Krankheiten

An der Zahl der Unfälle zeigt sich, wie sicher die Arbeit in einem Unternehmen ist. Wir sind sehr stolz darauf, dass es bei uns nur selten zu Unfällen kommt, von den gelegentlich auftretenden Schnitten an Papiertüten oder Pappkartons und Wegeunfällen mal abgesehen. In Deutschland werden meldepflichtige Unfälle standardmäßig in der sogenannten 1000-Personen-Quote angegeben. Das heißt: Anzahl der Unfälle mal 1.000 (Mitarbeiter:innen), geteilt durch die Anzahl der Vollzeitäquivalente des Unternehmens. Bei den Arbeitsunfällen kamen wir 2021 unternehmensweit über beide Standorte hinweg auf eine Quote von 27,52. Zudem gab es in diesem Zeitraum unternehmensweit keine arbeitsbedingten Verletzungen mit schweren Folgen oder Todesfälle. Bei Leiharbeitnehmer:innen haben wir in 2021 gar keine Arbeitsunfälle verzeichnet.

Und natürlich machen Viren & Co. auch vor Lebensbäumen nicht halt, wie die Krankheitsrate zeigt. In 2021 lag die Rate in Diepholz bei 6,2 Prozent, in Gronau bei 3,6 Prozent.

Um dem Thema Arbeitsunfähigkeit zu begegnen, haben wir zudem ein Betriebliches Eingliederungsmanagement etabliert. Dies dient sowohl zur Vorbeugung als auch zum Erhalt des Arbeitsplatzes und zur Unterstützung beim Wiedereinstieg in den Beruf. Im Rahmen von freiwilligen Gesprächen zwischen Personalabteilung und betroffenen Mitarbeiter:innen werden dafür konkrete Maßnahmen entwickelt.

Gute (Arbeits-)Plätze

Soweit wir können, ermöglichen wir ergonomisch einwandfreie Arbeitsplätze. So gibt es zum Beispiel am Standort Diepholz zwei Abfüllanlagen, an denen sehr einseitige Tätigkeiten verrichtet werden müssen. Um Belastungen zu vermeiden, wechseln sich die Mitarbeiter:innen in diesem Bereich im Tagesverlauf regelmäßig ab. Außerdem sind in verschiedenen Bereichen von Bistro bis Produktion sogenannte Stehstühle im Einsatz, die Rücken und Beine entlasten.

Doch was bedeutet „soweit wir können“? Es gibt Fälle, in denen eine Verbesserung der Ergonomie nicht einfach umsetzbar ist. So haben wir zum Beispiel einen einzelnen Arbeitsplatz in der losen Teeabfüllung, der nicht optimal ist. Um diesen entscheidend zu verbessern, müssten wir jedoch eine ganze Abfülllinie komplett um einige Zentimeter anheben, sprich eine ganze Maschinenkette abbauen, einen entsprechenden Unterbau erstellen und dann die Abfülllinie wieder aufbauen. Hier steht dem Gewinn an Ergonomie ein deutlich zu hoher Aufwand gegenüber. Der Fall ist jedoch so dokumentiert, dass bei anstehenden Veränderungen in diesem Bereich, etwa einem Maschinenaustausch, die Erkenntnisse direkt in die Planung einfließen würden.

Weil sich häufiges Heben an manchen Arbeitsplätzen nicht vermeiden lässt, schulen wir die betroffenen Mitarbeiter:innen regelmäßig, wie schonendes Heben und Tragen funktioniert. Dort, wo wir neue Arbeitsplätze einrichten, berücksichtigen wir die aktuellsten (ergonomischen) Anforderungen. Dies gilt ebenfalls für Umbauten und Neuanschaffungen. Gerne nehmen wir zudem gelegentliche Bürowechsel zum Anlass, die Gegebenheiten genau unter die Lupe zu nehmen.

Schöne Hände

Da bei einem Lebensmittelhersteller die Hygiene generell großgeschrieben wird, müssen vielfach Handschuhe getragen und auch ständig Hände gewaschen und desinfiziert werden. Desinfektionsmittel für die Hände stehen in den Eingangsbereichen, der Produktion, den Sanitärbereichen und vor dem Bistro bereit. Damit die Haut nicht zu stark darunter leidet, stellen wir für die Pausen und nach Schichtende eine spezielle Handcreme zur Verfügung.

Abseits der Arbeit

Gesundheitsförderung endet bei Lebensbaum aber nicht beim Verlassen des Betriebsgeländes. Auch abseits der Arbeit möchten wir etwas für die Gesundheit unserer Mitarbeiter:innen tun. Deshalb fördern wir die Mitgliedschaft im Firmenfitness-Verbund Hansefit. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Berücksichtigung von coronabedingten Entwicklungen

am Standort:Diepholz / Gronau
Beschreibung:Durch die Implementierung von Maßnahmen zum Schutz vor Corona stellen wir den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter:innen sicher.
Indikator:Umsetzung von an das Pandemiegeschehen angepasster Maßnahmen
Zieldatum:nach Bedarf

Erreichtzu 100%

Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht

Stand: Dezember 2021

Kontakt:

Lebensbaum / Ulrich Walter GmbH
Dr.-Jürgen-Ulderup Straße 12
49356 Diepholz
Deutschland

Telefon: +49 (0)5441-9856-0
nachhaltig@lebensbaum.de
www.lebensbaum.de

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