Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht Stand: Dezember 2021

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Einkauf im Ursprung

und der Vorteil der Langfristigkeit

    GRI:
  • 102-9
WeCare
  • Sustainable Development Goal 8: Decent Work and Economic Growth
  • Sustainable Development Goal 3: Good Health and Well-Being
  • Sustainable Development Goal 2: Zero Hunger
  • Sustainable Development Goal 1: No Poverty

Tee, Kaffee, Kräuter und Gewürze sind Naturprodukte, bei denen jede Ernte ein bisschen anders ausfällt. Weil das so ist, sind wir vor Ort und arbeiten mit Partnern zusammen, die unsere Vorstellungen von Qualität kennen und teilen. Mit einigen schon seit Jahrzehnten. Diese Kontinuität ist unser Pfund. Wir erreichen so eine sehr hohe Versorgungssicherheit und können unseren Kund:innen hochwertige Bio-Lebensmittel anbieten.

So nah wie möglich, so fern wie nötig

Auch wenn wir rund um den Globus einkaufen, gilt für uns das Prinzip „So nah wie möglich, so fern wie nötig“. Weil am Bodensee famose Äpfel wachsen, kaufen wir sie dort und nicht in Neuseeland. Aber Mate-Tee muss aus Südamerika kommen. Er braucht die dort vorherrschenden, gleichbleibenden Temperaturen, die im Schnitt zwischen 20 und 23 Grad liegen. Auch eine mittlere bis hohe Luftfeuchtigkeit ist Voraussetzung. Liegt der Standort dann noch zwischen 400 und 800 Höhenmetern, hat das koffeinhaltige Gewächs seine idealen Wachstumsbedingungen gefunden. Diese geographische Konstellation ist Naturgesetz und lässt sich nicht in einem niedersächsischen Gewächshaus nachstellen. Allerdings sorgen wir dafür, dass der Mate-Tee nicht mit dem Flugzeug zu uns gelangt, sondern mit dem Schiff. Manchmal müssen wir jedoch auch Kräuter und Gewürze von weiter her beziehen, obwohl sie hier in Deutschland wachsen könnten. Das liegt dann ganz einfach daran, dass hierzulande nicht genug Anbaufläche biologisch bewirtschaftet wird, um den hiesigen Bedarf zu decken. Um das zu ändern, unterstützen wir Initiativen, die sich für die Ausweitung des Bio-Landbaus in Deutschland einsetzen.

Insgesamt haben wir in 2021 unsere Rohwaren weltweit von 139 Lieferanten bezogen, davon 93 Rohwarenlieferanten und 43 Verpackungslieferanten.

So nah wie möglich: Bio-Hopfen aus Deutschland

Seit 1981 produziert Familie Friedrich in der Fränkischen Schweiz Bio-Hopfen. Die Kunden kommen mittlerweile aus der ganzen Welt: Brauereien aus Japan, Kanada oder Frankreich schätzen den Bio-Hopfen des hochspezialisierten Betriebs. Auf 34 Hektar werden bis zu 14 verschiedene Hopfensorten angebaut: Hersbrucker, Smaragd oder Hallertauer Tradition. Der Bio-Hopfenanbau ist eine schwierige Angelegenheit. Wohl auch deshalb kann man in Deutschland die Hopfenbäuer:innen an zwei Händen abzählen. Nach der Umstellung auf Bio war bei den Friedrichs die dritte Ernte ein Totalausfall. „Wir haben unser Lehrgeld bezahlt“, erzählt Sonja Friedrich. „Jedes Jahr ist anders. Wenn wir dachten, jetzt funktioniert es, dann kam es doch wieder anders. Man muss viel beobachten und braucht gute Nerven.“ Lebensbaum bekommt von Familie Friedrich die Blütenblätter des Hopfens. Spätestens eine Stunde nach der Pflückung werden die Blätter in einem Ofen schonend bei 40 Grad getrocknet. Aus gutem Grund: Je geringer die Trocknungstemperatur, desto mehr der 300 Inhaltsstoffe bleiben erhalten.

So fern wie nötig: Cranberry aus Kanada

Der saure Torfboden im Süden der kanadischen Provinz Québec lässt wenig gedeihen. Leuchtende Ausnahme: Cranberrys. Die niedrigen Sträucher mit den roten Beeren finden hier alles, was sie brauchen. Ihren Namen verdankt die Cranberry – zu Deutsch: Kranichbeere – der Form ihrer Blüte. Europäische Missionare erinnerte sie im 17. Jahrhundert an den Kopf eines Kranichs.

Die Ernte der Cranberrys ist heute ein wahrer Touristenmagnet. Kein Wunder, denn nicht jede Frucht schwimmt dabei einfach so in den Sammelkorb: Um die Beeren von den niedrigen Sträuchern zu pflücken, werden die Felder nämlich gut 20 Zentimeter hoch unter Wasser gesetzt. Dann lösen spezielle Dreschmaschinen die Cranberrys von den Zweigen. Vier kleine Luftkammern in allen reifen, saftigen Früchten bewirken dabei, dass diese unversehrt aufsteigen – ein sicheres Qualitätsmerkmal: Was sinkt, taugt nichts. Nun können Feldarbeiter:innen die Oberfläche der leuchtenden Cranberry-Seen abschöpfen. Das Wasser wird in ein geschlossenes System zurückgeführt und bis zur nächsten Flutung in Reservoirs gespeichert.

Bereits die nordamerikanischen Ureinwohner:innen wussten die Cranberry zu schätzen. Ihr doch sehr saurer Geschmack ist pur gewöhnungsbedürftig. Richtig kombiniert bringt die Beere unseren Früchtetees aber eine feine Säure und eine leuchtend rote Farbe.

Lebensbaum Nachhaltigkeitsbericht

Stand: Dezember 2021

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